Erb- und Schenkungsverträge sind essenziell für eine geordnete Nachlassplanung. Durch frühzeitige und gut strukturierte Regelungen lassen sich Konflikte und unnötige Steuerlasten vermeiden. In diesem Beitrag beleuchten wir die fünf entscheidenden Punkte, die Sie bei der Erstellung eines Erb- oder Schenkungsvertrags berücksichtigen sollten.
1. Ziele und Vermögensaufteilung klar definieren
Bevor Sie einen Vertrag aufsetzen, ist eine klare Zielsetzung wichtig. Erbverträge regeln den Übergang des Vermögens erst im Todesfall und binden alle Vertragsparteien, während Schenkungsverträge das Vermögen direkt an die Begünstigten übertragen. Überlegen Sie, ob es in Ihrem Interesse liegt, Vermögen schon zu Lebzeiten zu übergeben oder die Verteilung erst im Erbfall vorzunehmen. Ein gut durchdachtes Konzept kann den Erhalt des Familienvermögens langfristig sichern.
2. Steuerliche Freibeträge nutzen
Schenkungen bieten erhebliche steuerliche Vorteile. Es gibt hohe Freibeträge, die alle zehn Jahre erneut genutzt werden können. Dies ermöglicht es, Vermögen über mehrere Jahrzehnte in Teilschenkungen zu übertragen und so die Steuerlast zu reduzieren. Beispielsweise können Eltern ihren Kindern alle zehn Jahre Freibeträge in Millionenhöhe steuerfrei schenken. Eine gut durchdachte, langfristige Planung mit Ihrem Anwalt kann hier effektiv Steuern sparen.
3. Notarielle Beglaubigung als Sicherheitsgarantie
Erbverträge müssen notariell beglaubigt werden, um ihre Rechtsgültigkeit zu gewährleisten. Anders als Testamente, die auch handschriftlich verfasst werden können, sind Erbverträge bindend und benötigen die Unterschrift beider Vertragsparteien vor einem Notar. Dies schützt alle Beteiligten und schafft eine verbindliche Grundlage, insbesondere bei komplexen Erbfällen und größeren Vermögen. Die notarielle Beurkundung stellt sicher, dass der Wille des Erblassers korrekt dokumentiert und umgesetzt wird.
4. Absicherung des Schenkenden: Rückforderungsrechte
Auch wenn der Gedanke, Vermögen zu übertragen, im Vordergrund steht, ist die Absicherung des Schenkenden wichtig. Rückforderungsrechte im Schenkungsvertrag bieten Schutz und Flexibilität für den Fall, dass unvorhergesehene Umstände eintreten. Dazu gehört etwa das Recht, eine Schenkung bei finanziellen Engpässen oder bestimmten Lebensereignissen – wie der Scheidung des Beschenkten – zurückzufordern. Mit einer maßgeschneiderten Vertragsgestaltung können Sie Ihren eigenen Schutz sicherstellen und gleichzeitig die Vorteile einer vorzeitigen Vermögensübertragung nutzen.
5. Individuelle Gestaltung und professionelle Beratung
Sowohl Erb- als auch Schenkungsverträge lassen sich flexibel gestalten. Jedes Vermögen und jede familiäre Situation ist einzigartig und verlangt nach einer individuellen Lösung. Von komplexen Regelungen für Patchwork-Familien bis hin zur Berücksichtigung von Pflichtteilsansprüchen und Steueroptimierung: Mit einem erfahrenen Anwalt können Sie die Verträge auf Ihre persönlichen Bedürfnisse zuschneiden. Eine fundierte Beratung verhindert mögliche Unklarheiten und sorgt für klare und faire Verhältnisse innerhalb der Familie.
Fazit: Eine fundierte Planung Ihres Erb- und Schenkungsvertrags ist eine Investition in die Zukunft Ihrer Familie und in die Sicherheit Ihres Vermögens. Bei BBP Rechtsanwälte unterstützen wir Sie gerne dabei, Ihre Wünsche juristisch wasserdicht und steueroptimiert umzusetzen.